12. Winterzielfahrt und 43. Motrradfahrertreffen auf Schloss Augustusburg

Ausschreibung

Text: Joachim A. Schmidt (JAS) / Fotos: Heidi Klöß

"Und die schönste Hoffnung bleibt, dass es Geist, Körper und das kleine MZ-Gespann im nächsten Jahr wieder schaffen dabei zu sein."

Diesen hoffenden Spruch hatten wir am Ende der WZF 2013 in die "Motorradwelt" gesendet. Meine Güte, wie schnell war dann das Jahr 2013 verstrichen. Tage, Wochen und sogar die Monate vergingen wie im IT-Zeitraffer. Upps, schon hatten die Görlitzer "Zweirad-Rallyeisten" doch tatsächlich eine Version 2014 aufgelegt. Na dann hurtig die eigene Anmeldung zusenden und das Geschehen beobachten.
Es ist schon verblüffend, wenn man in einschlägigen Journalien und Medien die gewaltigen Informationen und Sprüche der "echten harten Kradler" liest und immer wieder denkt: oh diesmal gibt es viele Teilnehmer. Unsere Bewunderung gilt dabei immer den Sportlern / Teilnehmern / Verrückten die weit aus dem Norden/Süden und Westen bereits einen Tag "vorziehen", um einen optimalen Startort zu finden.
Na gut, dann war es soweit - der Codeworttag blinzelte in die Frühlingssonne, alle bekannten und notwendigen Vorbereitungen waren getroffen. Logisch, die Spannung stieg trotzdem, die Verknüpfung mit dem Codewort wurde immer wieder zeitnah aufgerufen um nichts zu verpassen. Wir hatten Glück und Helgard, die "Navigationsoffizierin" machte sich ans Werk (Einzelheiten bleiben ihr Geheimnis). Ein

"P F E I L"

sollte es werden:
Es wurde dann auch einer: ein "Windpfeil" - aber wieder der Reihe nach.

BIW - Purschwitz - Folbern - Eichow - Ilkendorf - Limbach -BURG
hätten satte 390 Wertungskilometer erzielen sollen. Ja, ja - hätten.

Am Startmorgen alle "Medien" einschließlich der eigenen Nasen abgeprüft - mit der Erkenntnis:
"bei dem Wind geht unser Konzept nicht mehr auf". Ab hier waren Gespann und Fahrer auf sich alleine gestellt. Einen Plan B hatten wir diesmal nicht, also war Improvisation erforderlich:
Als Startort wurde Bautzen gewählt (gerade noch so geschafft), um dann über Pulsnitz die Route wieder aufzunehmen. Die Sicht- und Temperaturbedingungen waren einfach zauberhaft und entschädigten mich dann für den ganzen Wirbel des Westwindes. Na, ja vernünftige Aktivitäten stehen ja für den Ursprung aus 270 ° der Windrose schon lange nicht mehr, oder nie?
Die Suche nach den benötigten "Eintrittskarten" gestaltete sich etwas anspruchsvoll aber die kleinen ruhigen Orte waren es wert. Nette, offene Gespräche mit Knaben, Männern, Frauen, Mädchen waren eine erfreuliche Ergänzung (Immer etwas humorig da Helm, Maske und Stopfen für nette Plaudereien eher kontraproduktiv sind.)
Ich konnte allerdings bis Ilkendorf meine "Planzeit" nicht mehr halten. Pausen waren diesmal ein Fremdwort.
Erst die Abschnitte über Limbach zur Burg "entschärften" den spannenden Trubel. Das Ziel sah ich diesmal hoch oben direkt aus östlicher Seite.
Ich hatte am Security-Schlagbaum noch die Muße meine Kontrollzettel zu sortieren und zu markieren, die "Eintrittsbändchen" mit dem Essbesteck zu erwerben und die Zieleinfahrt zu realisieren. Oben hat Helgard mich schon entdeckt. Alle Unterlagen der Fahrtleitung übergeben, ein Foto gab es auch noch und dann den Winterschrat auf dem Burghof parken. Auf der Uhr waren 358 km.

Nachdem Helm ab zum Gebet, Gehörschutz entfernt und die Feinschwingungen im Körper wieder verschwunden waren, konnten die Katze und ich uns den anderen Ankömmlingen widmen.
Es kamen auch drei martialisch ausgerüstete wunderschöne Großgespanne mit Kennzeichen aus der Windrichtung. - Da könnte man doch etwas Interesse an der WZF wecken, dachte ich. Aber oh weh, die angedachte Konversation verlief sich im Dialekt-Nirvana. Während meiner "aktiven Zeit" musste ich den Spruch lernen: Ich will dem lieben Gott für alles danken, selbst für Leute aus Ober- u. Unterfranken. Dieser Dialekt signalisierte tatsächlich einen speziellen Charakter.

Ergebnis gewertet waren schließlich 345 km - schön.
An dieser Stelle erneut unseren besten Dank für das umfangreiche Engagement aller Sportfreunde von der Zweirad-Rallye aus Görlitz für die Ausrichtung dieser feinen Winter-Motorrad-Ziel-Fahrt.
Und die schönste Hoffnung bleibt, ob es Geist, Körper, meine Navioffizierin und das kleine MZ-Gespann im nächsten Jahr wieder schaffen dabei zu sein?

Helgard und JAS der Anfänger

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