Das Rallyewochenende in Ostsachsen

Text: Lutz Demuth

Im vorigen Jahr wurde die Idee geboren und am letzten Augusttag und ersten Septembertag dieses Jahres umgesetzt. Ein Rallyewochenende mit zwei Veranstaltungen ganz im Osten des Landes.
Als Ausgangspunkt für beide Veranstaltungen wurde ein wahrlich heiliger Ort gewählt. Im Kloster St. Marienthal bei Ostritz war die Herberge und der Startort beider Läufe zur Sachsenmeisterschaft und ADMV-Meisterschaft im Zweirad-Rallyesport.
Begonnen hat am Samstag dann der MC Görlitz mit seiner 12. Zweirad-Rallye. Novum war diesmal der erstmals als Fahrtleiter tätige Rene´ Friedrich. Vor Jahren noch selbst Sachsenmeister betrat er die andere Seite des Roadbooks. Viel hatte sich der Görlitzer vorgenommen. Um so umfangreich viel auch die Fahrerbesprechung vor den 31 Startern aus.
Nach 2 Stunden ging es dann auf die Fahrt um ersteinmal ein paar Dk´s um Ostritz zu sammeln. Über Reichenbach und viel Plattenwege erreichte das Fahrerfeld das erste Mal den Flugplatz in Görlitz. Ein Slalom mit vier 360° - Wendungen war die erste Wertungsprüfung. Doch schon hier stellten sich die ersten Fragen: "Werden die Wertungsprüfung entscheiden?" Es folgte eine Etappe nach Westen, wobei die RK in Wasserkretscham und die fehlende Straße auf der Karte nach Maltitz ihren Tribut forderte.
Nach der ZK in Kittlitz waren die genaue Interpretation des Roadbooks bei Plotzen und die gelbe Fahrstraße nach Thräna das Highlight. Wobei die Fahrstraße den Grad des gelben wohl zur Zeit der Postkutsche gehabt haben muss. Wieder auf dem Flugplatz angekommen folgte ein unregelmäßiger Slalom, ehe die beliebten Paarsprints und die große Kombinationsrunde aus Slalom und Sprint gefahren wurde.
Erst auf der Auswertungsliste wurde wohl jedem bewusst, dass die Sonderprüfungen nicht die Rallyeentscheidung brachte. Nicht einer der Starter kam ohne Strafpunkte von der Strecke. Mit Marco Poppitz in der Klasse bis 25 KW, Falk Preusche bis 37 KW, Peter Schricker in der Klasse über 37 KW und dem Gespann Brosch /Kaiser setzten sich die besten Navigatoren durch.
Insgesamt veranstaltete der MC Görlitz eine organisatorisch perfekte Rallye, wobei der Schwierigkeitsgrad doch zu hoch angesetzt war. Drei Fahrer mit Zeitüberschreitung außer Wertung und einem Drittel der Fahrer, die mehr als die Hälfte der DK´s nicht gefunden hatte, spiegeln dies wieder.
Danach folgte eine Nacht Ruhe und der MC Robur Zittau mit Fahrtleiter Udo Schmidt konnte 23 Starter begrüßen. Die Sportfreunde aus dem Dreiländereck hatten sich diesen Kartenausschnitt vorgenommen. Bereits in der Streckenvorbereitung wurde klar, dass auch diese Veranstaltung für gute Navigatoren gemacht war. Viele Fragen an den Fahrtleiter begleiteten die Streckenvorbereitung.
Der Start erfolgte dann im Regen und erst gegen Mittag wurden die schönen Straßen in der Oberlausitz trocken. Knackpunkte auf der ersten Etappe war der 10,9 km lange Weg nach Wittgendorf und Mittelherwigsdorf über den Fahrweg das zweimal angefahren werden musste. Schon hier änderten sich die theoretischen Ausarbeitungen und mussten wie so oft an diesem Tage neu durchdacht werden. Danach folgte eine, nicht bei jeder Veranstaltung durchgeführte, Rollprüfung.
Im zweiten Abschnitt bildete Hainewalde der aus zwei räumlich getrennten Ortslagen bestand und Bertsdorf zwei Mal den Orientierungshöhepunkt. Fahrerisch war die Strecke über die Lückendorfer Bergrennstrecke ein Highlight. Nach einer zweiten Rollprüfung bemerkten viele Fahrer erst in Obercunnersdorf, dass sie drei Orte zuvor den falschen Ortseingang gewählt hatten. 32 Kilometer mehr an Weg und Strafminuten waren die Folge um die DK vor Eibau zu ergattern. In Neugersdorf wurde ein Riesenslalom gefahren.
Im dritten Abschnitt wurden schöne Straßen um Kottmarsdorf gefahren und in Neugersdorf erneut der Slalom. Auf dem Weg nach Ostritz musste nochmals der Ortsausgang bei Schlegel genau unter die Lupe genommen werden, ehe das Kloster St. Marienthal den Zielpunkt bildete. Insgesamt hatten die Zittauer schöne Motorradfahrerstraßen herausgesucht. Jedoch verlangten sie in der Orientierung auch zuviel von den Teilnehmern. Mit dem Sieger Rene´ Friedrich in der Klasse bis 37 KW erreichte nur ein Fahrer das Ziel ohne Strafpunkte. Sieben schafften die Zeitvorgaben nicht und schieden aus.
Insgesamt jedoch ein gelungener Auftakt zu einem Rallyewochenende.
Immer im Hintergrund jedoch ständig über die Ergebnisse im Bilde war Matthias Hackl. Er war extra aus Enzweihingen angereist, um an beiden Tagen eine problemlose Auswertung durchzuführen. Ihm und den vielen Helfern aus beiden traditionsreichen Motorsportclubs MC Görlitz und MC Robur Zittau gilt unser Dank.
Jetzt freuen wir uns schon auf Nürnberg, ehe wir in Thüringen das Jahr abschließen.

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